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PSYCHOLOGIE DER STABILITÄT

5 vor12 Blog - Es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr sich erwachsene Menschen regelmässig aus der Rolle werfen lassen. Und wenn ich sage Rolle, dann meine ich auch wirklich, aus der “Rolle” werfen lassen. 

Wir handeln alle genau so, wie wir es in diesem Augenblick gerade können und jede Entscheidung, die wir treffen, hätte gar nicht anders kommen können, denn sie ist ja gerade anders gekommen! Hä…?

“Einfache Psychologie, oder doch eher einfach menschlich?”

Wir spielen indirekt – über unsere Gewohnheiten und Abläufe – alle unsere gewohnte alltägliche Rolle. Eine Rolle, die meinen – momentanen – inneren und äusseren Möglichkeiten genau entspricht.

Niemand kann einfach sogenannt “frei” wählen. Was ich auch tue und entscheide, es ist immer auf meinen tiefsten und innersten Vorlieben, Abneigungen, Aversionen, Freuden und Ängsten, also auf meiner bis heute, möglichen, inneren Freiheit aufgebaut.

Es sind immer meine Augen, die sehen und urteilen und mein Herz, das Menschlichkeit und die dazu gehörige Lebenstauglichkeit hervorbringen.

Aus diesem Fundament, erwächst meine sogenannte Stabilität, oder eben meine Instabilität. Menschen sprechen von Glück, von Menschlichkeit, von diesem schlechten Geld und von all dem, dass sie doch alles besser wissen und all dem, dass sie doch alles viel besser können.

Vergessen tun sie aber – gerade in unseren zivilisatorischen Breitengraden – dass all das ohne diese uns umgebenden und über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen wie: Rentensysteme, Bildungssysteme, Schulsysteme, Energiesysteme, Arbeitssysteme etc. keinesfalls möglich wäre. Ich bin in einem Kriegsgebiet aufgewachsen, weil mein Vater dort Not wenden wollte. Ich weiss, von was ich rede.

Was glauben Sie, wie viel habe ich dort gehört: mir geht es gut, ich bin glücklich, ich geniesse mein Leben? Nicht ein Mal! Warum? Weil jede Form des inneren Rückzugs – um Stabilität entstehen zu lassen – über viele Jahre der Zerstörung und der Angst ums eigene Leben genommen wurde.

Religionen, Schamanismen, Familientraditionen, Bindungen, Bildung, etc. wurde systematisch zerstört. Das Ergebnis: Menschen, die nur noch schwerlich aus diesem Umfeld herausgefunden haben. Jeder wäre froh gewesen eines unserer Leben führen zu dürfen.

Stabilität ist eine Eigenschaft, die man nicht einfach sieht, aber sofort bemerkt, wenn sie nicht mehr da ist, oder einfach zu schwinden beginnt. 

“Leid und Sorgen beginnen da, wo ich denke ihnen nie mehr zu begegnen”

Arroganz, Selbstüberschätzung, zu glauben, ich bin Superwoman/-man, hat schon viele Familien und Beziehungen beendet. In diesen Krise-Jahren meines Lebens habe ich aber gelernt, dass jeder Mensch etwas erkennt, das andere nicht erkennen. Dass jeder Mensch etwas lebt, das andere nicht leben können. Es ist immer sein Leben, seine Gesetze, seine Normen. Blühende Individualität, nicht verhindernde Verallgemeinerung. 

Gemeinsam haben sie aber alle: Sie blühen unter Stabilität und sie vergehen bei längerer Instabilität. Und Stabilität sieht bei jedem anders aus. Noch heute lege ich grossen Wert darauf, dass junge Menschen selber denken lernen, um sich ihre eigene Stabilität zu erarbeiten. Nicht die Stabilität der anderen, die eigene.

Jedes Kind, jeder Jugendliche, jeder Erwachsene kennt und kämpft irgendwann mit diesen Mechanismen – die einem das Leben eher als angenehm, oder eher als unangenehm – mit all seinen Folgen durch meine Reaktionen und Handlungen, erleben lassen.

Ich habe z. Bsp. gerade eine Entscheidung getroffen und fühle mich gut damit, dann braucht es nur einige Stunden bis Tage, bis mich eine andere Person oder ein Bericht mit seiner anderen Sichtweise wieder vollkommen aus der Rolle wirft.

Ich oder sollte ich besser sagen “es” fängt schon wieder an in meinem Kopf meine Entscheidung zu hinterfragen. “War das wirklich gut…?”, “hätte ich nicht doch besser…?”, “wieder rückgängig machen?…”, “mal googeln, was die anderen so sagen…!”

Gerade an der Börse und im Vermögensaufbau, eine ungute Angewohnheit. Und ein wenig ertragreiches Verhalten. Sogar schon etwas erfahrenere Damen und Herren schaffen es häufig nicht, ihre einmal gewählte Strategie, längere Zeit durchzuhalten.

Tausend Ausreden, warum sie jetzt wieder verkaufen und umschichten mussten. Stoppkurse, 200-Tagelinien, schlechte News, anderes läuft besser, die anderen machen es ja auch!, etc., etc., etc.

Niemand kann den Markt austricksen, weder mit irgendwelchen ausgeklügelten Techniken noch mit News von Guru “Kursrakete”, oder mit Informationen von der Zeitschrift “Absturz”. Der Markt schwankt und zwar nach oben wie nach unten.

Und vor allem das nach unten, sollte ich mir gut hinter die Ohren schreiben. Wer Schwankungen der Börse nicht erträgt, der hat entweder nichts an der Börse verloren, oder er hat die falsche Strategie.

Wenn Sie Schwankungen, innerhalb Ihres persönlichen, selber gemachten Vermögensaufbaus nicht ertragen, dann gehen Sie bitte in sich, denn das Ziel ist STABILITÄT:

  • Ev. eine andere, besser zu Ihnen passende Anlageform,
  • Oder Sie haben keine, oder nur eine schwache Vorstellung von Strategie,
  • Ev. denken Sie nur darüber nach, wenden dieses Wissen aber nicht wirklich an,
  • Oder, Sie müssen breiter diversifizieren,
  • Oder, es ist besser, wenn Sie es einer Drittpartei anvertrauen.

Hin und Her macht Taschen leer und Unruhe, das Schlafen schwer. Denken Sie immer daran:

“Ihre Nerven, die Sie verlieren, sind auch eine Form von Courtagen, mit welcher Sie bezahlen”

Und dieses Verhalten, von ewigem Hin und Her, zerstört mein persönliches Selbstvertrauen und dadurch meine innere Stabilität, fundamental. Früher konnte man noch sagen: Gewinnen tut nur die Bank. Heute ist auch dieser Ausspruch eher zynisch.

Wer eine gute langfristige Strategie – mit Nachkäufen – anwendet, solide Unternehmen mit sehr guten langfristigen Ertragsaussichten wählt, fokussiert, oder eben breiter diversifiziert (je nach Anlegertyp) Titel defensiv ausrichtet, das Unternehmen versteht, in die Bilanz schaut, Kennzahlen prüft etc., der braucht sich über seinen Erfolg nicht zu beklagen. Sogar bei starken Marktschwankungen und bei Crashs.

“Wer seine Depot-Unternehmen wirklich versteht, der versteht auch, wann er verkaufen sollte”

Börse lernt man nur durch Tun und zwar durch richtiges Tun. Erprobte langfristige Strategien helfen mangelnde Erfahrung zu ersetzen. Erfahrung, die ich am besten durch “Verstehen” und nicht durch “Verlustschmerz” mache.

Lassen Sie sich nicht aus Ihrer Rolle werfen, nur weil die anderen es wieder mal besser wissen. Und es ist – immer – nur eine Rolle. Denn wer sich als menschliches Wesen wirklich weiterentwickelt, der sieht die Dinge von gestern, heute plötzlich anders. Dazu lernen. Seine Sichtweise erweitern, den Standpunkt verändern.

“Sollten Sie nicht die Nerven für die Börse haben, dann müssen Sie dort ansetzen und nicht bei den äusseren Symptomen”

Und verkaufen tut man nur, wenn das Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert, der Wettbewerbsvorteil verschwindet, die Verschuldung kontinuierlich jährlich, ansteigt und der Gewinn / Cashflow parallel dazu länger kontinuierlich fällt, oder das Unternehmen sehr stark überbewertet ist (Positionen abbauen). Oder bei groben Betrug.

Wie auch immer, Sie sehen, man muss dann genauer hinschauen und eine Entscheidung treffen. Und hoffentlich eine stabile Entscheidung. Da gibt es kein Patentrezept. Krisen kommen in den wenigsten Fällen einfach aus dem Nichts und vollkommen plötzlich. Wer hinschaut, erkennt meistens die Vorzeichen.

Vermögensaufbau ist nicht die Welt, aber ohne eine Betätigung mit der ich essen, trinken, ruhig schlafen, etc. erwirtschaften kann ist auch die Welt nur ein Witz. Ein Witz, über den nur die anderen lachen, nicht aber der Betroffene!

Zum Schluss: Immer wieder: Muss man das selber machen? Nein, muss man nicht. Sie kennen meine Meinung:

  • Nur wenige machen das selber,
  • Es braucht Zeit, Können und Wissen,
  • Diejenigen, die in unsere 5vor12-Kurse kommen, sind gemessen an der Masse, immer wenige, 
  • Weil: Jeder Anleger ist anders und hat ganz andere Ausgangslagen, Voraussetzungen und Bedürfnisse.
  • Viele können es gar nicht selber, ist ja keine Schande.
  • Andere viele wollen es gar nicht selber machen.
  • Und sehr viele wissen und verstehen gar nicht, dass sie überhaupt etwas machen sollten (Altersvorsorge).

Der ganze Blogartikel auf 5vor12

 

 

 

Petra Rohner

Autor(in): SLIC Smart Ladies' Investment Club

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