Sibylle Kamber hat als völlige Quereinsteigerin swissgoldplan SA gegründet, ein Start-up in der Edelmetallwelt. In ihrem Rucksack ein Ingenieur Studium ETH und ein Master in Marketing und Kommunikation, pendelte Sibylle zwischen Privatindustrie und einigen Auslandprojekten für NGO, baute in vielen Projekten Brücken zwischen Menschen, Kulturen, Analogem und Digitalem, lange bevor die digitale Transformation in aller Munde war. Sibylle Kamber ist zudem fasziniert von den unterschiedlichen Konstellationen der Menschen und ist dabei, ein weiteres Start-up aufzubauen, das Firmen im Umgang mit atypischen Profilen berät.
Sibylle Kamber hat eines der ersten off-grid (energieautarken) Häuser im Kanton Fribourg gebaut. Das Haus ist aus Naturmaterialien gebaut und (fast) kompostierbar.
Wie, oder mit was, haben Sie ihr allererstes Geld verdient?
In einem Ferienjob mit 13 in einem kleinen Lebensmittelladen. Ich machte Inventar und haben während zweier Wochen den gesamten Laden geputzt, alle Gestelle ausgeräumt, geputzt, wieder eingeräumt. Nach einigen Tagen durfte ich auch einkassieren.
Was begeistert Sie an Ihrer heutigen Arbeit – Aufgabe - Engagement?
Mit swissgoldplan SA konnte ich in eine Welt eintauchen, die mir fremd war und ich von Grund auf etwas aufbauen konnte. Viel Compliance (eher schwer und mühsam), doch die spannenden Herausforderungen überwiegen. Produkte strukturieren, ein CRM entwickeln und umsetzen, die gesamte Organisation aufbauen, Prozesse definieren und schliesslich Operations starten - Ich bewege mich gerne in unbekannten Gefilden und baue etwas auf. Hinzukommt, dass mir Nachhaltigkeit, Sozioökonomie und Transparenz wichtig sind. In der Edelmetallindustrie gibt es diesbezüglich noch sehr viel Verbesserungspotenzial; urban mining als Alternative oder umweltschonenderer Kleinstbergbau und die Umsetzung von Rückverfolgbarkeitsketten. Ich gehe gerne auf Menschen zu und starte mit ihnen neue Projekte
Welchen persönlichen Tipp haben Sie für die SLIC Ladies?
Edelmetalle haben einen zwiespältigen Ruf als Anlage: swissgoldplan SA hat einen transparenten Weg gewählt ausserhalb der Finanzinstitute, bei dem Ihr Gold für sie arbeitet und so Mehrwert generiert in der Industrie. Schenkt Edelmetallen ein bisschen Zeit und analysiert sie. Sie stehen nach wie vor – auch in digitalen Zeiten und in Zeiten der Unsicherheit - für Werterhalt wie keine andere Anlage, auch wenn ihre Preise schwanken. Es gibt viele kleinere Produkte auch FINTEC-Produkte, die vielleicht nicht die grosse Rendite abwerfen, aber langfristig Mehrwert generieren. Mehrwert ist Enkel*innen-tauglich und entwickelt für die nächsten Generationen mehr Wert als nur Rendite.
Wie finden Sie persönlich den Ausgleich zwischen Berufs-und Privatleben?
Ich empfinde gewisse Arbeiten als 'Arbeiten', doch vieles, wie Konzepte schreiben, Grundlagenwissen zusammentragen, Neues entwickeln und umsetzen, empfinde ich nicht als Beruf, sondern Berufung. Das macht mir Spass. Nichtsdestotrotz schaue ich, dass ich Ausgleichszonen, manchmal sogar Leer-Zonen habe. In der Leere haben neue Ideen Raum und sprudeln heraus. Ausgleich finde ich draussen beim Sport und im Garten. Ich rudere fürs Leben gern, flitze mit dem Mountainbike durch Wälder oder schnalle die Inline Skates unter die Füsse. Ich liebe es, die Welt aus diesen Gleit-Bewegung zu betrachten.
