Finances "Weekly Specials"

Globalisierung auf dem Prüfstrand

DR. SUSANNE TOREN: Globalisierung auf dem Prüfstrand

Beginnt eine neue Ära der Deglobalisierung und des Protektionismus, wie in der Wirtschaftsgeschichte schon häufig Regime der Globalisierung abgelöst wurden von Deglobalisierungsphasen? Auslöser waren damals vor allem (Finanz-)Krisen wie 1929. Und nicht erst seit dem Amtsantritt Donald Trump sieht die Welt anders aus - auch betreffend internationaler Handelsbeziehungen: Denn bereits seit der Finanzkrise stagniert der internationale Handel, nachdem er in den Dekaden zuvor zwei- bis dreimal so schnell gewachsen war wie die Weltwirtschaft. Auch Freihandelsbestrebungen und Freihandelsabkommen haben in den letzten Jahren kaum mehr stattgefunden.  Häufig gingen protektionistische Bestrebungen Hand in Hand mit zunehmendem Nationalismus.

Folgen für die Finanzmärkte
Immer wenn Deglobalisierungstendenzen zunehmen, fällt das Wirtschaftswachstum geringer, der Preisauftrieb stärker aus. Die Geldpolitiker müssen tendenziell restriktiver vorgehen, die Renditen steigen. Ab einem gewissen Grad der monetären Verschärfung erhöhen sich die Finanzierungskosten der Unternehmen und werden Gewinn- und Aktienmarktaussichten getrübt. Am Devisenmarkt werden die Währungen tendenziell unter Druck geraten, deren Aussenhandelssalden sich durch verstärkten Protektionismus verschlechtern, wie sich dies für viele asiatische Währungen abzeichnet. Gewinner dürfte die Leitwährung sein – zumal wenn dessen externe Salden durch Handelshemmnisse aktiviert werden.

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