Finances "Weekly Specials"

Marktbericht Juli 2018 - Was geht noch im Aktienmarkt?

Marktbericht August 2018 - S&P 500 erreicht ein neues Allzeithoch

Liebe Leserinnen
Liebe Leser

Wer die Börsenweisheit «Sell in May and go away, but remember to come back in September» befolgt hat, stellt erstaunt fest, dass er ziemlich viel Geld an den Finanzmärkten liegen lassen hat. So legte der Schweizer Index SPI in dieser Zeit rund 2,7% zu. In den USA betrug der Zuwachs des breiten S&P 500 mehr als 8,6%, womit er ein neues Allzeithoch erreichte. Was ist nun für die Zukunft der Aktienmärkte zu erwarten?

Die Aussichten bleiben vielversprechend. Dennoch ist Fingerspitzengefühl angesagt, weil politische Ereignisse Verunsicherung auslösen und zu niedrigeren Aktienpreisen führen können. Die Auswirkungen der Zinsnormalisierung in den USA werden erst im nächsten Jahr spürbar werden, und die wirtschaftlichen Grundlagen sprechen weiterhin für Aktien.

Im aktuellen Zinsumfeld ist weiterhin Vorsicht vor Staatsanleihen von Topschuldnern wie der Schweiz, Deutschland oder Japan angezeigt. Auch vor dem Hintergrund der markant steigenden Renditen sind die Kursverluste zu gross. Ausserdem soll vor Anleihen minderer Qualität («High-Yield») gewarnt sein, denn die Renditeaufschläge sind gegenüber den Investment-Grade-Anleihen zu gering. Attraktiver sind US- Obligationen oder Anleihen aus den Schwellenländern – letztere zumindest solange der US-Dollar nicht weiter aufgewertet wird und die globale Marktsituation sich nicht verschlechtert.

Dem US-Dollar dürfte langsam die Luft ausgehen. Es sieht nämlich ganz danach aus, dass sich die Investoren wenig Sorgen über die türkische Situation oder eine allfällige Ausbreitung des Problems auf die europäischen Banken machen. Deshalb ist zu erwarten, dass sie wieder vermehrt aus dem sicheren Hafen des Greenback aussteigen.

Gold kommt nicht vom Fleck, weil die Schwäche vieler Schwellenländer-Währungen einen negativen Einfluss auf die Edelmetallnachfrage hat. Zudem bietet der US-Dollar einen besseren Schutz und eine effektivere Portfoliodiversifikation, solange es nicht zu einer globalen Politikkrise kommt. Dennoch empfehlen wir nicht, sich von Gold zu trennen.

Das Erdöl hat zwar kräftig zugelegt, dürfte jetzt aber an seine Grenzen stossen. Der Hauptgrund liegt in der nie dagewesenen Höhe der Schieferölförderung in den USA. Auch Ängste, dass der Zusammenbruch des Ölsektors in Venezuela und die US- Sanktionen gegen Iran zu einem Engpass führen könnten, sind unbegründet. Tatsächlich hat die globale Ölförderung die möglichen Ausfälle mehr als kompensiert. Hinzu kommt, dass China angekündigt hat, Rohöl von Iran beziehen zu wollen.

Somit ist unser Fazit:
+ Aktien
– Obligationen
= US-Dollar
= Gold
= Öl

Herzlich Ihr,
Dr. Adriano B. Lucatelli

Der ganze Marktbericht (Auch zu finden auf ALLIN1)

Petra Rohner

Autor(in): PETRA ROHNER

Folgen Sie uns